Krimi "Mörder in der Nachbarschaft"

Julia betrachtete verdrießlich die gleichförmigen Bäume, die schon seit gefühlten Stunden an ihrem Autofenster vorbeizogen. Sie hatte gewusst,dass Winklersruh mitten in der Pampa lag. Dass es allerdings so abseits lag, hatte sie offensichtlich schon wieder verdrängt. Bis in die nächstegrößere Stadt brauchte man sicher 2 Stunden. „2 Stunden zu Einkaufspassagen“, meldete sich eine leise Stimme hinter ihrer Stirn, „2 Stundenzu schicken Restaurants, Kinos und was man sonst im Allgemeinen als Zivilisation bezeichnet.“

Sie schüttelte den Kopf und schaute zu Christian hinüber, der mit leuchtenden Augen jeden neuen Baum begrüßte, der in sein Blickfeld kam. Erliebte das Landleben und hatte in schillernden Farben von seiner Kindheit erzählt, die er bei seiner Großmutter auf dem Dorf verbracht hatte.Seine Euphorie hatte sie schließlich ebenfalls angesteckt. Wäre es nicht toll, ihren zukünftigen Kindern eine ebensolche Idylle zu bieten? Ohneden Trubel und den Stress der Stadt?

Je weiter sie jedoch ins Gebirge vordrangen, desto mehr zweifelte Julia an ihrer Entscheidung. An die Annehmlichkeiten der Stadt konnte mansich gewöhnen und mit jedem Kilometer, den sie sich weiter von ihnen entfernte, schien sie diese mehr zu vermissen.
„Wir sind da!“, verkündete ihr Freund schließlich freudestrahlend und stieg aus. Der LKW des Umzugsunternehmens stand bereits vor demkleinen Haus, das sich eng an den steilen Hang dahinter schmiegte.

Beim Anblick ihres neuen Heims machte Julias Herz einen Sprung. Es sah wirklich hübsch aus mit der weißen Fassade und dem schwarzenSchieferdach. Es gab sogar einen Balkon, der in der Mitte der Frontseite prangte und dessen Holzgeländer mit Hirschen verziert war. Irgendwiewar es ihr bei ihrem letzten Besuch größer erschienen. Sie zweifelte daran, dass dort alle ihre Möbel Platz finden würden.
„Ist es nicht wundervoll?“ Christian legte seinen Arm um sie. „Du und ich inmitten dieser Idylle!“

Julia zwang sich zu einem Lächeln, doch offenbar war sie nicht sehr überzeugend.
„Was ist los?“, wollte ihr Freund wissen. Sie brachte es nicht übers Herz, seine Freude mit ihren Zweifeln zu belasten. Sicher würden die trübenGedanken mit der Zeit verschwinden. „Oder sie verstärken sich“, mahnte die Stimme in ihrem Kopf.
„Wahrscheinlich nur der Umzugsstress“, versicherte die junge Frau. „Ich sehe diesen riesigen LKW mit all unseren Sachen. Es wird Ewigkeitendauern sie wieder auszupacken.“
Das Lächeln kehrte auf Christians Gesicht zurück. „Sieh es doch mal so: Es ist unser letzter Umzug!“
Er küsste sie und verschwand dann, um mit den Männern der Umzugsfirma zu sprechen. Julia folgte ihm.
Während ihr Freund den Männern beschrieb, was wohin gehörte, ging Julia mit dem Schlüssel voran.
„Sie haben sich das hier hoffentlich gut überlegt.“ Einer der jüngeren Arbeiter hatte zu ihr aufgeschlossen. Als er den verständnislosen Blick derjungen Frau bemerkte, fuhr er fort: „Wegen der Vorgeschichte“, raunte er und deutete auf das baufällige Haus auf dem Nachbargrundstück.„Meine Tante lebt hier im Dorf und sie hat oft davon erzählt. ‚Das Scheusal von Winklersruh wurde der Bewohner genannt.“
„Warum denn das?“, fragte Julia, obwohl sie nicht sicher war, ob sie die Antwort wirklich hören wollte.
„Er hat seinen Nachbarn ermordet“, flüsterte der Andere verschwörerisch und deutete auf das Haus, das sie gerade beziehen wollten. „Hat ihmmit bloßen Händen das Genick gebrochen. Lebenslange Haft hat er dafür bekommen.“
„2 Stunden“, meldete sich ihre innere Stimme erneut, „2 Stunden bis zur nächsten Polizeiwache.“

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